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Felsengräber von Myra

Um Myra, das heutige Demre, ranken sich zahlreiche Geschichten, die vor allem mit dem Nikolaus von Myra zu tun haben.

Der um 280 geborene Bischoff soll sich tatkräftig für die Armen und Bedürftigen der Region eingesetzt haben. Zu Ehren des später heilig gesprochenen Bischoffs wurde die Nikolauskirche erbaut.

Und nach seinem Tod sollen sich an seinem Grab Wunderheilungen und ähnlich unerklärliche Dinge zugetragen haben. Auch der bei uns so beliebte Nikolausbrauch ist auf eben jenen Nikolaus von Myra zurückzuführen.

Früher war Myra aufgrund der Küstenlage ein begehrter Umschlagplatz für den Seehandel, doch ist vom einstigen Glanz, den die damals so bedeutende Stadt verströmt hat, nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Heute sind es vor allem die um 400 v. Chr. entstandenen Felsengräber, die zahlreiche Besucher anlocken. Wer die Felsengräber von Myra erkunden möchte, muss nicht in die Tiefe hinabsteigen.

Denn anders als wir es gewohnt sind, bestatteten die Lykier die Verstorbenen nicht unter der Erde, sondern wollten mit den Grabstätten hoch hinaus. Geschuldet ist dies einer Art des „Entrückungsglaubens“, so vermuten es zumindest die Altertumsforscher. Die Lykier glaubten demnach daran, dass die Seele eines Verstorbenen in den Himmel gelangt – und zwar mit der Hilfe von Vogeldämonen.

Um den natürlichen Lauf der Dinge nicht unnötig zu verkomplizieren, mussten die Grabstätten daher möglichst hoch angelegt werden. Und das gelang den Lykiern, indem sie die Gräber in Hausform in die Felsen meißelten.

Diese in den Felsen gearbeiteten Gräber hatten noch einen weiteren Vorteil, denn sie konnten nahezu nach Belieben ausgebaut und erweitert werden.

Diese Felsengräber sind ganz im Stil der lykischen Wohnhäuser gehalten. Und so ragen die so genannten Hausgräber – zum Teil mit Skulpturen oder fantastischen Reliefs verziert - in ihrer Kassettenbauweise buchstäblich in den Himmel hinauf. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte sich mit dem Blick nach oben begnügen, denn es geht wahrlich hoch hinaus.

Alle anderen können einen Teil der Felsengräber näher in Augenschein nehmen, wobei aus Sicherheitsgründen nicht alle der Gräber besichtigt werden können. Doch egal aus welcher Perspektive: Der Faszination der Felsengräber von Myra kann sich kaum jemand entziehen.

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